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Montag, Oktober 7, 2024

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Bundesbank warnt vor steigenden Risiken für Kreditinstitute nach Hochzinsphase

WirtschaftBundesbank warnt vor steigenden Risiken für Kreditinstitute nach Hochzinsphase

Nach einem erfolgreichen Jahr mit Rekordgewinnen durch hohe Zinsen stehen den deutschen Banken nun schwerere Zeiten bevor. Die Bundesbank warnt, dass die schwache wirtschaftliche Lage in Deutschland sowie globale Krisen die Institute im laufenden Jahr belasten werden. Trotz eines deutlichen Rückgangs der Inflation bleiben große Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen bestehen, wie die Notenbank in ihrem September-Monatsbericht betont.

Einer der Hauptgründe zur Sorge ist das steigende Risiko von Kreditausfällen. Die Bundesbank geht davon aus, dass dies zu höheren Abschreibungen auf notleidende Kredite führen könnte. Zudem bleibt das Neugeschäft im Kreditbereich verhalten, während der Druck auf die Zinsüberschüsse zunimmt. „Für die deutschen Kreditinstitute dürften ertragsbelastende Faktoren an Bedeutung gewinnen“, warnt die Notenbank.

Die Bundesbank weist auch auf weitere globale Bedrohungen hin. Herausforderungen wie die Digitalisierung, der Klimaschutz sowie Cyberrisiken erfordern erhebliche Investitionen, die die Ertragslage der Banken zusätzlich belasten könnten. „Die damit steigenden Investitionsbedarfe werden die Ertragslage der deutschen Kreditinstitute, für sich genommen, zunächst belasten“, so die Einschätzung. Nach einem Rekordjahr 2023 werde das wirtschaftliche Umfeld in diesem Jahr deutlich schwieriger.

Rekordzahlen durch hohe Zinsen 2023

Das vergangene Jahr war für viele deutsche Banken äußerst lukrativ. Gestiegene Zinsen sorgten für deutliche Gewinne. Laut Bundesbank stieg der Gewinn vor Steuern im Jahr 2023 auf 48,7 Milliarden Euro – ein Anstieg von fast 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Alle betrachteten Bankengruppen konnten höhere Jahresüberschüsse verzeichnen, was maßgeblich auf die Erhöhung der Leitzinsen im Euroraum zurückzuführen war.

Der Zinsüberschuss stieg um 16,7 Prozent auf 106,9 Milliarden Euro, den höchsten Stand seit 25 Jahren. Dieser Anstieg war das Ergebnis einer Serie von Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank (EZB), die im Sommer 2022 begann und in zehn aufeinanderfolgenden Schritten durchgeführt wurde. Diese Maßnahmen sollten der damals massiven Inflation entgegenwirken, die in der Eurozone zeitweise über zehn Prozent lag.

Zinsumfeld verändert sich 2024

Während die EZB im September 2023 die letzte Zinserhöhung durchführte, hat sie in diesem Jahr die Zinsen bereits zweimal gesenkt. Diese Änderungen im Zinsumfeld könnten für die Banken zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen, insbesondere wenn der Druck auf die Erträge weiter zunimmt und die Unsicherheiten auf dem Kreditmarkt anhalten.

Die Bundesbank mahnt die Kreditinstitute daher, sich auf ein schwieriges Jahr einzustellen, in dem sie nicht nur mit wirtschaftlichen, sondern auch mit strukturellen Veränderungen wie der Digitalisierung und dem Klimaschutz umgehen müssen.

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